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15 Der Countdown beginnt genau jetzt …

Mein Zeitplan in der Vorbereitung zur Vorauswahl für die Körung beim Deutschen Sportpferd:

seit Januar 2022 bin ich Mitglied beim Pferdezuchtverband Rheinland-Pfalz-Saar e.V.

  • Vorbereitung: Juni 22 Wolfszähne oben beidseits  entfernt
  • Untersuchung Maulhöhle sonst o.b.B. – keine weitere Behandlung
  • Röntgen: Juni 22  8 Bilder (ohne Knie) ohne Sedierung alle o.b.B. (= ohne besonderen Befund)
  • WFFS- freies Zertifikat erstellen lassen über Pferdeklinik Steinhagen-Brockhagen Dr. Meyer-Wilmes, da der Besitzer, wenn er auch wie in meinem Fall selbst Tierarzt ist, dies nicht für die eigenen Pferde beantragen darf – was ich absolut korrekt finde

Fütterung bis zum Umzug Mitte August: Heu ad libitum, 1 kg gequetschter Hafer/ Tag, Mineralfutter Pellets von Derby lt. Herstellerangaben

Anmeldeschluss des Zuchtverbandes Rheinland-Pfalz Saar für die Vorauswahlen zur Körung des Deutschen Sportpferdes am 20.10.22

Vorauswahl Termin im Landgestüt Zweibrücken: 26.11.22

Biorhythmus der Pferde

Trotzdem in meiner Praxis der Bär steppte, wollte und musste ich nun plötzlich wieder täglich Zeit für ein eigenes Pferd in meinem Terminkalender unterbringen.

Nach der morgendlichen Fütterung brachte ihn sein Pfleger nach wie vor für ein paar Stunden auf die Weide. Abends kam ich dann, um mich mit ihm zu beschäftigen. Ende August aber wurde es immer dunkler. Obwohl ich eine herrliche 60 Meter Halle zur Verfügung hatte, stellte ich fest, wie schwer abends meinem 2jährigen die Konzentration fiel. Nach der Abendfütterung kehrte Ruhe im Stall ein und  mein Pferd war schlichtweg müde. Also drehte ich alle Termine so, dass ich in der Mittagspause Zeit für ihn fand und stellte fest wie viel leichter ihm der neue Rhythmus fiel.

Die ersten Wochen waren nur Spielerei, Putzen, Gamaschen, Bodenarbeit, Longiergurt, langes Seil oder Longe. Alles war spannend und die ersten Wochen vermittelte Escobar mir jeden Tag aufs Neue nur seinen Spaß und seine Neugierde an allem Neuen.

Dann war plötzlich die Luft raus. Er hatte keine Lust mehr sich zu bewegen, hörte mir nicht mehr zu, er wieherte ständig nach den anderen Pferden, wirkte müde, traurig und verlor den Glanz in seinen Augen.

Ich war ratlos, was machte ich falsch?

Ich nahm Blut ab,  ich kontrollierte alle Werte auch Spuren-, Mengenelemente und Vitamine – alles perfekt. Ok, er hatte viele kleine Strongolyden im Darm, er bekam eine Wurmkur und wir machten die Box komplett leer, aber das war es nicht. Tat ich ihm Unrecht, ihn Hengst zu lassen? Obwohl er so viele Pferde um sich herum hatte, durfte er trotzdem mit keinem anderen Pferd zusammen auf die Weide gehen. War das sein Problem?

Ich fragte Lutz Leckebusch – für mich der Pferdemann schlechthin.

Noch am gleichen Tag stand Lutz bei mir im Stall, schnappte sich meinen Hengst und ging mit ihm in die Halle.

Und siehe da: Minuten später war von Langeweile und Müdigkeit nichts mehr zu sehen. Mein Hengst stand mit glänzenden Augen aufrecht vor Lutz und fragte ihn ständig was er noch für ihn tun könnte – seitwärts, rückwärts, vorwärts? Kurz gesagt, mein Pferd war voll da und hatte sichtlich Spaß.

Ein wenig demoralisiert schaute ich den Beiden zu. Anschließend ging Lutz mit Halfter und Strick mit ihm vom Hof und mein Pferd lief neben ihm her wie ein Lamm. Kein Geschrei, kein Hengstgehabe, kein Theater. Was hatte ich eigentlich die letzten 45 Jahre im Umgang mit Pferden gelernt? Was hatte ich gerade falsch gemacht?

Es ist eigentlich der immer wieder gleiche Fehler – und er schleicht sich immer wieder ein. Wir reagieren auf das, was das Pferd uns anbietet und geben nicht den Ton an. Wie oft hatte ich diesen Fehler in meinem Leben eigentlich schon in der Pferdeausbildung gemacht? Sollte man nicht meinen, man hätte es irgendwann einmal kapiert?

Nein, weil wir sind alle nur wir selbst und jeder muss manchmal erkennen, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Ich war zu vorsichtig mit dem jungen Pferd, wollte ihn nicht überfordern und machte dadurch den Kernfehler überhaupt und drückte damit nur Unsicherheit aus. Ich gab nicht mehr den Ton an, vermittelte meinem Pferd Null Energie – ich Pflaume. Aber jeder, der behauptet immer alles richtig zu machen, denkt über das eigene Handeln nicht nach. Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserrung.

Escobar ist wie ausgewechselt

Am nächsten Tag steigerte ich die Anforderungen in der Bodenarbeit, achtete auf meine Konsequenz, auf meine Körperspannung und siehe da – mein Pferd hatte Spaß. Anschließend waren wir alleine mit Halfter und Strick länger spazieren und mein Pferd folgt und vertraut mir wieder – geht doch.

Die vielen schönen Bilder stammen aus der Kamera von Melanie Lehmann (https://melanielehman.de), die Escobar und mich immer mal wieder begleiten wird.

Melanie und ich kennen uns schon lange und wir haben festgestellt, dass wir dem gleichen Grundgedanken folgen, sie als Fotografin, ich als Tierarzt:

„Mach sichtbar, was vielleicht ohne dich nie wahrgenommen worden wäre“ Robert Bresson

Körvorbereitung – geht das pferdegerecht?

Der 20. Oktober ist Anmeldungs-Deadline. Es ist Anfang Oktober.  Mitte November müsste sich Escobar im Landgestüt Zweibrücken, bei der Pflastermusterung und im Freilaufen, zur Vorauswahl als Körkandidat präsentieren.

Ich fange an zusätzlich Proteine zu füttern und jeden 2./ 3. Tag nehme ich ihn, nach dem Freilaufen lassen, für ein paar Minuten an die Longe. Beim Spazierengehen trabe ich ihn immer schon mal an der Hand neben mir an.

Er ist schön, das sagen mir alle, aber will ich das? Nie wollte ich ein 2 ½ jähriges Pferd longieren, aber er braucht mehr Kraft, Muskeln und Balance.

Ich fahre nach Warendorf zum Bundeschampionat. Martin Plewa, ehemaliger Bundestrainer in der Vielseitigkeit, hatte ich in meiner Zeit am DOKR im Vielseitigkeitsstall schätzen gelernt. Damals, vor 31 Jahren, bewunderte ich ihn für seine einfühlsame Art zur Ausbildung von Pferden. Damals wie heute ging es ihm immer um das Miteinander von Reiter und Pferd. Wir hatten bereits mehrfach zu dem Thema Warmblutkörung telefoniert und ich wollte seine Meinung hören. Martin Plewa und seine Frau nehmen sich viel Zeit für meine Sorgen.

Reiten besser als Longieren?

Aus meiner tierärztlichen Sicht ist das Longieren eines jungen Pferdes Gift für die Gelenke, den Bandapparat und die Sehnen. Und dass ich mit dieser Meinung nicht alleine stehe, zeigt auch der Trakehner Verband, der als einziger die Körkandidaten in der Hauptkörung seit Anbeginn an nicht an der Longe sehen will. Was geschieht aber in der öffentlichen Meinung, wenn ich mich auf einen 2 ½ Hengst draufsetze und ihn ins Gelände reite, um Balance und Muskulatur aufzubauen?

In der Kavallerieschule  Hannover wurden die jungen Remonten früher auch nicht longiert, sondern als Handpferde mit ins Gelände genommen und dann auch unter dem Reiter im ersten Jahr überwiegend im Gelände geritten. Die jungen Remonten, waren allerdings zu Beginn ihrer Ausbildung 4 jährig und 5 jährig hießen diese Pferde immer noch Remonten. Erst sieben- achtjährig galten diese Pferde als ausgebildete Kavalleriepferde. Und – man bedenke diese Pferde wurden für den Krieg ausgebildet und endeten zumeist auf dem Schlachtfeld – trotzdem nahm man sich so viel Zeit mit ihrer Aufzucht und Ausbildung. (Siehe: Freiherr von Krane 1879 Anleitung zur Ausbildung der Kavallerie Remonten; Neuaufgelegt im Olms Presse von 1983)

Heute muss ein Warmbluthengst 2 ½ jährig sich bei der Hauptkörung im Freilaufen ausbalanciert zeigen, sich in der Pflastermusterung im Trab, Schritt und Aufstellung perfekt präsentieren, an der Longe in allen drei Grundgangarten sich perfekt auf der kleinen Kreislinie bewegen und routiniert mit Bascule durch eine Freispringreihe springen. Jede einzelne, dieser 4 Anforderungen erfordert Ausbildung. Ausbildung und Training, für die keine Zeit zur Verfügung steht, da die Körauswahltermine der Verbände den Countdown vorgeben.

Im Zelt beim Bundeschampionat

Wir suchten uns einen ruhigen Platz und ich schilderte Herrn und Frau Plewa meine Sorgen.

Klar und sehr deutlich formulierten beide ihre Antwort:

„Frau Miersch, Sie haben eine fundierte reiterliche Ausbildung, wie nur sehr wenige sie heute noch aufweisen können. Sie sind Tierärztin und arbeiten seit über zwanzig Jahren in der Pferdepraxis – Sie bringen das gesamte medizinische Wissen mit. Und es ist Ihr Pferd. Sie wollen ihn für sich selbst behalten und noch lange gesund erhalten – wer will Ihnen sagen, was Sie vorhaben ist falsch? Wir bestärken Sie in Ihrer Meinung und sind sehr gespannt, wie die Geschichte weiter geht.“

Sehr aufgewühlt fahre ich nach Hause.

Alle Menschen, deren Pferde-Meinung ich sehr schätze und die ich gefragt habe, hier aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Aber Lutz Leckebusch war von Beginn an der gleichen Meinung und daher begannen wir mit dem Projekt einen Hengst unter dem Reiter vorzubereiten.

Der Countdown läuft unaufhaltsam weiter …

Escobar ist unglaublich brav und Lutz beweist wieder einmal mehr wie großartig er mit Pferden umgehen kann und wie sehr Escobar ihm vertraut. Ich gehe weiter mit Escobar im Wald spazieren, wir treffen Fahrradfahrer, Trecker, Müllautos und Rehe in freier Wildbahn. Und ich glaube er genoss diese Spaziergänge mit mir genauso wie ich.

Beim dritten Besuch, eine Woche später, setzte sich Lutz auf Escobar und ich sah, wie er sich leicht sträubte und dann im Rücken nachgab. An dem Tag war Escobar müde, aber ich schlief noch schlechter. War der Weg vernünftig?

Nachts um Zwei, schlaflos, nahm ich durch Zufall eine uralte Ausgabe der Richtlinien Bd. 6 Longieren zur Hand und las folgenden Absatz:

„Vorteilhaft ist die Benutzung eines über den Sattel geschnallten Longiergurtes, an dem sich an beiden Seiten mehrere Ringe zum Befestigen der Ausbindezügel befinden. …Ein Kappzaum ergänzt die Grundausrüstung. Oft wird aus Gründen der Bequemlichkeit oder auch aus Unkenntnis ohne Sattel, lediglich mit Gurt longiert. Durch eine gewisse Beweglichkeit des Gurtes wird das zweckmäßige Ausbinden des Pferdes jedoch erschwert. Der angestrebte Longierzweck kann nur durch eine, wenn auch geringe Belastung des Pferderückens erreicht werden. … Der angestrebte Zweck wird immer in enger Verbindung mit dem Tätigmachen des Rückens stehen. Durch die Aktivität der Hinterbeine werden die Rückenmuskeln in Schwingungen versetzt. Durch die Belastung mit dem Sattel werden diese wiederum zur verstärkter Tätigkeit angeregt. Beim Longieren ohne diese leichte Belastung entfällt der zusätzliche Muskelreiz.“

Ich habe es am nächsten Tag ausprobiert und war überrascht, mit welcher Selbstverständlichkeit mein Pferd sich plötzlich an der Longe bewegte und wieviel mehr nur der Sattel zu seiner Balance beitrug. Mein herrlicher Kappzaum lässt ein Longieren mit und ohne eingeschnalltem Gebiß zu, was zum Gewöhnen ohne Gebiß toll ist, zum Ausbilden eines englisch gerittenen Pferdes den Übergang zur späteren Trense aber viel einfacher macht. Mein Pferd wirkte in den wenigen Minuten des Longierens total zufrieden.

Lutz reitet seit über 5 Jahrzehnten jedes Jahr unendlich viele Pferde ohne Longieren ein. Aber es sind fast nur Quarter Horse und spanische Pferde. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass unsere jungen Warmblüter mit ihrem längeren Rücken eine gewisse Vorarbeit in der Rückentätigkeit benötigen, bevor sie den Reiter tragen können. Sie müssen einfach erst in der Balance lernen ihren Schub aus der Hinterhand über die Aufwölbung des Rückens nach vorne weiterzugeben. Dies ist die unabdingbare Voraussetzung den Reiter tragen zu können ohne im Rücken nachzugeben. Wie man in dem nächsten Video sieht, ist das nicht eine Frage der ewigen Longiererei, sondern nur ein Lernprozess der bei Escobar super schnell ging. Nach Lutz letztem Aufsitzen im Stand, bei dem Escobar im Rücken nachgab und meinem ersten Aufsitzen sind nur zwei Wochen und vielleicht 4x Longieren mit Sattel und Ausbindern für maximal 10 Minuten dazwischen. Nichts desto trotz, war Lutz Vorarbeit Gold wert, wie man finde ich sieht:

Inzwischen zeigt der Kalender den 15. Oktober – noch fünf Tage und die Anmeldung zur Vorauswahl muss bei dem Verband vorliegen.

Ich schlafe schlecht.

Reicht die Zeit aus? Die Zeit für Anreiten, bei Escobar so viel Vertrauen aufzubauen, dass er mit mir unter dem Reiter in den Wald geht und um genug Muskulatur aufzubauen, so dass er Mitte November in der Vorauswahl auch aussieht wie ein Köraspirant?

Müsste ich ihn nicht gerade jetzt mit Eiweiß puschen, damit er auch so aussieht wie die anderen? Dann würde er aber auch im Umgang explodieren, weil der sinnlose Energieüberschuss muss ja irgendwohin. Es würde für mich viel zu gefährlich werden alleine mit ihm auszureiten.

Und trotzdem müsste ich ihn Longieren, Freispringen lassen und Pflastertraining mit ihm üben, damit er das auch lernt.

Im folgenden Video sieht man die Vorarbeit mit Freilaufen lassen und der wenigen Longenarbeit unter dem Sattel:

Kurz-Veranlagungsprüfung für gekörte und Nicht-gekörte Hengste

In 2022 als Pilotprojekt gestartet, soll es im Jahr 2023 für alle Hengste eine neue Möglichkeit darstellen für die jungen Hengste, auch ohne Körung, zunächst ins Hengstbuch I aufgenommen zu werden. Dazu könnte ich meinen Hengst im Frühjahr nächsten Jahres anmelden.

Noch gibt es nichts Offizielles von Seiten der Verbände und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Aber ich verlasse mich auf eine Pressemitteilung der FN, nach der sich alle Mitglieder des zuständigen Gremiums für eine dauerhafte Beibehaltung des in 2022 durchgeführten Pilotprojektes ausgesprochen haben.

Dazu könnte ich meinen Hengst im April in Warendorf an drei Tagen selbst Reiten. Ich bräuchte ihn also nicht, wie bei den bisher möglichen 14 tägigen Veranlagungsprüfungen in fremde Hände geben.

Das Pilotprojekt lief bei den dressurbetonten Hengste 2022 so ab:

  • 1. Tag: freies Training unter dem eigenen Reiter zum Kennenlernen der Umgebung, erste Eindruck der zuständigen Kommission
  • 2.Tag: Reiten der jungen Hengste unter dem eigenen Reiter in vierer Gruppen nach Ansage; Wichtig dabei: das Vorstellen des Hengstes unter Berücksichtigung der altersgerechten Ausbildung des jungen Pferdes im Sinne des Ausbildungsskala bezogen auf Takt, Losgelassenheit und Anlehnung

Dabei erhält der Hengst eine Beurteilung der Kommission nach linearer Beschreibung, Einzelnoten zum Gebäude, seinem Bewegungsablauf, den Grundgangarten, nach seiner Rittigkeit und seinem Temperament

  • 3. Tag: 20 minütiges Reiten unter dem eigenen Reiter, dann kurzer Fremdreiter Test, der ebenfalls in die Bewertung des Hengstes mit einfließt

Ist keine Note schlechter als 5,0 und erhält der Hengst eine Durchschnittsnote, so vermute ich, über 7,5, kann der Hengst von dem Verband auch als Nicht-gekörter Hengst für 2023 in das vorläufige Hengstbuch I eingetragen werden. Und er dürfte dann in der ersten Saison auch zum Deckeinsatz kommen.

Sollte mir das mit Escobar gelingen, könnte ich ihn im Herbst 2023, 3 ½ jährig oder sogar erst im Herbst 2024, 4 ½ jährig, zur Sattelkörung vorstellen. Die erfolgreiche Körung unter dem Sattel wäre dann die Voraussetzung für die dauerhafte Eintragung in das Hengstbuch II.

Kein Training für das Longieren, für die Pflastermusterung, und kein Freispringen wäre jetzt mehr nötig.

Der Countdown stoppt genau jetzt.

Am 17.10.2022 werfe ich den vorbereiteten Umschlag mit der Köranmeldung in den Altpapierkontainer.

Hochkonzentriertes Protein-Zusatzfutter verschwindet wieder aus Escobars Futtertrog. Das Freispringen ist vom Plan gestrichen und seine Knochenhaut schreit gerade Juhu vor Lebensfreude. Longieren wird bis auf Weiteres weitgehend eingestellt, bzw. auf ein Minimum reduziert.

Ich habe jetzt 5 Mal auf Escobar gesessen und ich „reite“ ihn im Moment alle drei Tage vielleicht wenn es hochkommt zehn Minuten; im Moment bewegen wir uns noch in der 60 m Halle an der Bande entlang, bis die wenigen Grundbegriffe ausreichen, dass ich mich mit ihm ins Gelände traue.

Dazwischen geht er weiter vormittags auf die Weide, ich lasse ihn in der Halle laufen, arbeite mit ihm am langen Seil, inzwischen immer häufiger auch draußen auf dem großen Springplatz und wir gehen zusammen spazieren.

Wir haben wieder Spaß. Und, nachdem der Druck raus ist, schlafe ich nachts auch wieder tief und fest. Mein Pferd darf, im Rahmen der Möglichkeiten eines Hengstes, auch wieder Pferd sein und unterliegt nicht mehr dem unsinnigen Leistungsdruck einer herkömmlichen Körvorbereitung.

Der Schimmel, mit dem Escobar über den Zaun hinweg Fellpflege betreibt und dessen Getue Escobar sichtlich kalt lässt, ist übrigens ein 4 jähriger Wallach … Nur so viel zum Thema: Hengste sind einfach wild …