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20 Fazit Projekt Escobar Teil II. Und was macht Escobar?

Was soll ich sagen, mir ist es fast peinlich, aber die beiden -Cro und Escobar – führen gerade DAS Luxusleben eines jungen Pferdes.

Morgens erst Frühstück, dann mal 4/5  Stunden auf die Weide. Zum Mittagessen, wenn die Fliegen zu lästig sind kommen sie wieder rein, schlafen ein wenig und gehen dann bis zum Abend in der Regel wieder raus. Dabei fällt die Wahl einmal auf die große am Wald gelegene Wiese, mal die mit Schatten und Wind bestückte Weide hinter der Reithalle, mal direkt am Springplatz. Sind die Fliegen zu lästig, brauchen sie nur nach Service rufen und einer erbarmt sich ihrer und holt sie noch einmal für eine Stunde rein.

Dazwischen gehe ich mit Escobar durchs Dorf, Feld, Wald und Flur spazieren.

Zugegeben, nie hätte ich mir vorstellen können mit einem Pferd spazieren zu gehen. Ein Reitpferd kann man nun mal eben reiten, oder wenn es zu jung dafür ist, geht es in einer Herde auf die 24 Stunden Weide.

Dieses „Körungs-Projekt“ führte dazu, dass ich mit Escobar bereits 2 ½ jährig anfangen musste Jetzt ist vieles anders. Nach der Körung brauchte ich für einen frisch kastrierten 3 jährigen einen Platz und alles war komplizierter, als nur mit einem Jungpferd. Kaum einer wollte uns nehmen, zumal Escobar – Anfang Mai aus einem Zuchtstall mit lauter rossigen Stuten kommend – ein mehr als deutliches Hengstverhalten zeigte.

Nun steht Escobar in einem Reitstall bei mir in der Nähe und führt kein Jungpferde-Herdenleben, sondern ein zwei-Pferde Junggesellen Luxusleben. Es hätte für ihn schlimmer kommen können. Aber da ich ihn diesen Sommer auf keinen Fall reiten wollte, er aber gerne etwas erleben möchte, gehen wir spazieren. Und für mich völlig unerwartet, macht es uns beiden sogar Spaß. Escobar kennt inzwischen Trecker, Laster, Rasenmäher, flatternde Planen, Bobby cars, Schafe, Rinder und Autos in jeder Form. Die schönen Fotos hat meine Freundin Judith Stauder gemacht, die uns bei einem Spaziergang mit ihrem Hund Beeze begleitet hat.

Dank dem fehlenden Zeitdruck, haben wir mit Hilfe vieler „Wasserspiele“ auch endlich seine panische Angst vor Wasser und dem Wasserschlauch hinter uns gebracht. Jeder Blödsinn, der mir zwecks Beschäftigungstherapie einfällt, wie Regenschirm, Freispringen oder Doppellonge, macht er einfach mit. Also unter dem Strich gibt es nicht viel zu berichten, außer einem – glaube ich – zufriedenem Pferd und einer Besitzerin, die täglich mit ein wenig Stolz ihr schönes Pferd anschaut.