Am 17. März habe ich Escobar aufgeladen und mich auf dem Weg in die Pferdeklinik Burg Müggenhausen aufgemacht. Ich hatte extra eine Box bestellt, so dass ich eine Stunde vor dem Termin Escobar noch die Chance geben wollte sich vom Transportstreß zu erholen. Aber wie war das? Pläne sind nur dazu da, um sich zu ärgern, wenn Sie nicht funktionieren.
Die Bonner Autobahn war ein einziger Stau, also bin ich mit Escobar quer durch die Bonner Innenstadt gefahren. Durch Ampelstaus, vorbei an Straßenbahnen, durch holperige Baustellen und nach 2 ½ Stdt. Anhängerfahrt waren wir dann auch pünktlich zu unserem Termin in der Pferdeklinik.
Escobar benahm sich zu Beginn, wieder einmal, als wäre er als Chefbesamer nach Müggenhausen gebracht worden. Mir war es etwas peinlich, wie er sich benahm, aber zumindest wussten aufgrund seiner Schreierei alle, dass wir da sind. Am Ende haben wir aber alles hinbekommen.
Mehrfach ist mir schon aufgefallen, dass wenn mein Hengst in einen anderen Betrieb (Reitstall, Halle, Kinik) kommt und furchtbar im Stress ist, muss er sich einmal im Sand wälzen dürfen. Danach ist er wie ausgewechselt. Noch nie hatte ich ein Pferd, welches sich in fremder Umgebung beruhigt, wenn es sich wälzen darf; die meisten Pferde kämen gar nicht auf die Idee, aber jeder Jeck ist anders und wenn man das weiß, ist es halt so.
Ich hoffe sehr wir haben im Pferdestammbuch in Münster/Handorf nach der Anlieferung zur Körung auch irgendeine Möglichkeit ihn wälzen zu lassen.
Klinisches Untersuchungsprotokoll von Escobar:
Röntgen
Nach der klinischen Untersuchung, wurde Escobar sediert und im Röntgenraum nach den Vorgaben des Merkblattes vom westfälischen Pferdestammbuch in der Klinik geröntgt.
Da ich der Meinung bin, dass klinische Untersuchungsergebnisse und Röntgenbilder von allen Körkandidaten, die zur einer Körung angemeldet sind, vor dem Urteil gekört/ nicht gekört, für jede Person öffentlich einsehbar sein sollten, sind auf dieser Seite alle Ergebnisse, einschließlich der Röntgenbilder, von Escobar für jeden sichtbar.
Wie man sieht, hat Escobar keinen einzigen von der physiologischen Norm abweichenden Röntgenbefund = alles o.b.B. (ohne besonderen Befund).
Ich gebe zu, das macht mich schon stolz. Auch wenn ich mein Pferd so sehe, wie er glänzt und wie hellwach er ist und wie viel Freude er mir jeden Tag macht – ich habe in den letzten drei Jahren, glaube ich, vieles richtig gemacht. Aber ich bin auch dankbar, denn natürlich gehört zu einem gesunden, selbst aufgezogenem Dreijährigen auch eine große Portion Glück dazu. Als Pferdetierärztin weiß ich das zur Genüge. Aber wer hätte das damals noch für möglich gehalten wo wir heute stehen, als unser gemeinsames Leben schon in den ersten Lebenswochen von Escobar am Tiefpunkt angekommen zu sein schien.